Tourtagebuch 2013 - Schottland

Mit der Intruder über England, Cornwall, Wales nach Scotland
vom 15.07. bis 31.07.2013

7:15 Uhr Abfahrt nach Frankreich, ca. 945 km, Tacho-Stand: 28011mp
Diese Nacht habe ich nicht so Ruhig geschlafen wie zuvor gedacht. Bin doch ein bisschen mehr Aufgeregt was mich wohl Erwarten wird, ...komme ich mit dem Linksverkehr klar? Wird sich zeigen. Meine Susy am Vorabend gepackt und noch mal meinen gebauten Gepäckträger auf Stabilität geprüft. Vor meiner Abfahrt noch einen Plausch mit unserem Hausmeister gemacht und dann die ersten Kilometer in Angriff genommen, aber zuvor Obligatorisches Foto geschossen. Zur Vorjahres Tour habe ich Heuer weniger Gepäck dabei. Eine zweite große Rolle, grell leuchtend damit der Cruiser nicht übersehen wird, so sind die beiden kleinen Rollen überflüssig geworden. Habe Zelt, Schlafsack, Unterlage und mein Kochgeschirr incl. Kocher und a´weng für´s Bikerwohl dabei.
Komme gut voran, nur halt zum Tanken. Dabei wollte ich mit meinem neuen größeren Tank auf Tour gehen, aber der wurde leider nicht rechtzeitig fertig. Mit 18-19 Ltr. kommst´e halt doch ein bisschen weiter als mit dem Originaltank. Halte mich also der Strecke wegen nicht weiter auf und so komme ich ca. 18:30 Uhr auf meinem Campingplatz in den Ardennen an.

Camping Aumoulin de Frasnenoy 5Route de Villers Pol, 59530 Frasnoy Nature ca.980 km

Achtet mal auf den Himmel, mal vorweggenommen; -da wird sich nicht viel ändern für die nächsten Tage.
Wie Ihr seht ist der Platz super sauber und der hilfsbereite Betreiber hat mir gleich mal aus der Klemme geholfen. Mein Adapter für Strom hat nicht gepasst. Aber er hatte noch einen für mich und so konnte ich meinen Helm und das Navi füttern. Apropos, nach einem deftigen Gulasch und´nem Pils habe ich hervorragend geschlafen.
Fähre Calais - Dover
Heute geht´s nach Calais zur Fähre nach Dover und dann muss ick mal schauen wies mit dem Linksverkehr geht, mit dem Verkehr hat es ja bis jetzt immer geklappt ;-)))

Biker mit mit ´ner (kleinen) Wampe, wie man in Franken sagt, aber nicht mehr lange. ;-))))
Aber nun heißt es erst mal 1.75 Std. warten, denn die Fähre legt vor meinen Augen ab. Und da man zwischen den Fähr-Linien nicht wechseln kann, heißt es, in Geduld fassen. In der Linie neben mir stellt sich ein Gespann ein. Familie mit 2 fast erwachsenen Kindern im Seitenwagen und bepackt bis..., wir kommen ins Gespräch und so erfahre ich schon ein bisschen von dem, was mich erwartet. Sind "alte England - Fahrer" und nehmen mir etwas von meiner Unruhe.

Nachdem die Zeit doch wie im Fluge verging haben wir nun unsere "Parkpositionen" in der nächsten Fähre eingenommen. Noch die Camera mitgenommen, ein Bild geschossen und hoch aufs Deck. Hier liegen noch weitere Fähren, es sind glaube ich 8 Terminal und vor jedem 8-10 Linien für die Fahrzeuge. Wenn Du die zuvor siehst, glaubst Du nicht, das die alle auf eine Fähre passen. Ist ganz schön was los zwischen Calais und Dover, zumal nicht weit von Hier der Tunnel unter dem Ärmelkanal verläuft.

Kurz den Kahn inspiziert, ein Fresstempel mit Spielcasino, also nichts für mich und so bin ich rasch nach oben aufs Deck. In Calais noch Sonne, aber über dem Kanal ist es ganz schön trübe. Mal sehen, ob da die Kreidfelsen von Dover überhaupt zu sehen sein werden.

Und sie sind trotz des trüben Wetters zu meiner Erleichterung zu sehen...

Der Hafen von Dover klebt an der Steilküste, mehr Hafen als Stadt muss ich feststellen. Habe erwartet das Dover größer ist, aber macht nix. Am Horizont scheint die Sonne.
Nun aber ab unter Deck und schauen wie es meiner Susy geht. Alles klar und so dauert es auch nicht lang bis uns ein Dogger von den Gurten befreit und wir endlich Links fahren dürfen. ;-)))
Mann kann ja nicht anders..., große Hinweisschilder und dicke fette Striche auf dem Asphalt! Dover ist so ein kleiner Ort das Du bei drei mal Gasgeben durch bist und Du schaun musst, das Du in die richtige Richtung fährst. Aber es läuft richtig gut und meine Susy schnurrt wie mein Kater über die englische Straße, die schon mal ein paar Schlaglöcher bereithält. Und so erreiche ich am spähten Nachmittag meinen ersten Campingplatz auf britischem Boden.


Hudson´s Field, Salisbury, Wiltshire SP1 3SA Salisbury Camping Club Site ca.580km
Sehr gepflegter Platz und ein sehr, sehr nettes Ehepaar als Betreiber. Zeltaufbau geht mir wie immer rasch von der Hand und nach einem deftigem Mahl, auf meinem Campingkocher zubereitet, genieße ich einen wunderschönen Sonnenuntergang. Nur um es mal zu erwähnen, eine Bikerin an meiner Seite fehlt mir noch... Aber vielleicht wird mein Traum doch noch wahr.

Nach Benutzung von Toilette Block B, der selbst gehobenen Ansprüchen, und auf einem Campingplatz nicht unbedingt zu erwarten ist, gerecht wird, habe ich sehr gut geschlafen.

Nach Frühstück mit Kaffee und Wurst/Käsebrot mal Block A getestet und nicht enttäuscht worden. Also wieder Zelt abgebaut und alles auf meiner Susy verstaut. An der Rezeption noch mal kurz einen Stopp eingelegt und dann das nächste Etappenziel in Angriff genommen. Nach kurzer Fahrt, ca. 35mp kommen links von der Straße in der Ferne auf einem flachen langgezogenem Hügel die aufrecht stehenden Steinkreise von Stonehenge in Sicht.

Da der "frühe Vogel den Wurm fängt" trifft der Biker keine (nur wenige) Besucher am Eingang an und so kann er in aller Ruhe den mystischen und geheimnisvollen Ort auf sich wirken lassen.

Wie Ihr seht fluten Massen aus´ zig Bussen das Terrain... Und unter den vielen Japanern und Russen sind auch der deutschen Sprache mächtigen dabei. Eine Fam. aus Norddeutschland lässt sich von der Tochter in div. Posen fotografieren. So bekomme ich von einem netten Mädchen ebenfalls ein paar Spaßbilder geschossen und eine schöne Erinnerung an den sonnigen Tag.
Es wird zusehends wärmer und so verpacke ich meine eben gekauften Souveniren ein und mache mich auf den Weg zum Cap nach Sennen.
Angekommen am Tagesziel Lands End. Und gleich eine Überraschung, nur Bares zählt hier...., also zu Fuß in den Touristentempel und einen Geldautomaten gesucht, gefunden und ob der vielen Besucher aus allen Herren Ländern; dieser Geldautomat akzeptiert nur britische Karten!??? ...keine EC, keine Visa, auch keine Goldene.... ;-)))))
Also einen Laden gesucht und gefunden der mir Euro in Pfund tauscht. Als die Verkäuferin auf meine Frage nach britischen Pfund gleich den Taschenrechner und ´ne Liste mit den Tageskursen hervorholt, erfahre ich so nebenbei
das ich Heute nicht der Erste bin! Also tippele ick erst mal wieder zurück zum Eingang und begleiche meine Parkgebühr für diesen Ort. Und wieder ein Etappenziel auf meiner Inseltour erreicht. Hinter mir erstreckt sich der Atlantische Ozean und nach ca. 5000 km Luftlinie kommt dann New York. New York, das wäre doch ein neues Ziel, Nee und wenn dann doch nur ein Zwischenstopp zur Rout66. das wäre noch mal was, da schlägt das alte Bikerherz schneller! Also den südöstlichsten Zipfel von Großbritannien habe ich unter Augenschein genommen und so ist dieser Punkt abgehakt. Auf zum nächsten Campingplatz, der Heute

noch in Cornwall liegt. Auf der Fahrt dort hin komme ich an dieser alter Schenke vorbei. The First Inn
in England ist vielleicht nicht ganz korrekt, aber hier sind schon viele Zecher eingegehrt. Nach kurzem Fotostopp geht es weiter nach Sennen, immer an der Küste entlang. In Sennen in der Whitesand Bay bei Ebbe den Sandstrand bewundert. Bei dem so herrlichen Wetter sind viele Badegäste am Strand und genießen die wärmende Sonne, scheint ja hier nicht so oft wie in diesem Sommer, der von 2013! Nach nicht so langer fahrt auf der
A 30 erreiche ich mein heutiges Ziel, den Campingplatz Lower Treave Park.
Camping Park, Cornwall TR19 6HZ Lower Treave Caravan And Camping Park ca. 380 km
Habe fast das kleine Hinweißschild an der Straße übersehen, denn die Zufahrt zu dem herrlich gelegenen Campingplatz ist sehr schmal. Gegenverkehr darf hier keiner kommen, aber das werde ich auf meiner Rundreise noch öfter so sehen, ist hier kein Problem denn es wird Rücksicht aufeinander genommen. Beziehe meinen Platz Nr. 7, Zelt steht schnell, komme dabei ins schwitzen und so muss ich mich erst mal bei einem bayerischen
Bier ausruhen ;-))) Achtet mal auf den Himmel, es sind 30° und keine Wolke in sicht! Herrlich. Die Ruhe dauert nicht lang denn mein Nachbar mit Frau kommen auf einer BMW. Schnell kommen wir ins Gespräch und seine Frau macht derweil das Essen fertig. Sie fährt mit dem Wohnmobil (haben sie für den Urlaub gemietet) und er mit dem Bike, ist doch toll! Er zollt mir Respekt meines Vorhabens ein mal um die Insel zu fahren, er findet es toll. Versteht aber nicht, das ich mit einem Bike Made in Germany unterwegs bin??? Die Frage war gut ;-)))))
Fährt er doch selber kein britisches Bike, oder was? Jedenfalls haben wir einen schönen Abend und genießen den Sonnenuntergang...

...mehr geht ja ohne Dich nicht ...

Am nächsten Morgen nach Frühstück und verpacken meiner Sachen noch ein letzter Blick über das Land, und siehe da, es sind ein paar kleine Wolken zu sehen. Schaun´mer mal wie sich das heute auf dem Weg nach Exmoor entwickelt wird.