Mit der Intruder zum Nordkap
vom 06.07. bis 24.07.2012
Freitag, 06.07.2012, 6:30 Uhr Abfahrt nach Fehmarn, 756 km, Tacho-Stand: 21046 mp
Meine Maschine, eine Suzuki VS 1400 GLP am Vorabend gepackt und dann mit Vorfreude auf die ca. 8500 km (geplant) ins Bett. Ausgeschlafen und nach einem kräftigen Frühstück
losgefahren. Nach ca. 15 km kurzen Stopp zur Kontrolle des Gepäckes eingelegt. Alles klar und bei schönstem Sonnenschein weiter. Vor Würzburg fängt es an leicht zu
Nieseln, also Regenklamotten drüber gezogen. 30 km vor Hannover scheint dann wieder die Sonne. In Hamburg leichte Panik, Navi zeigt ->Batterie leer<- an, Ladekabel hat
den "Geist" aufgegeben. Also nach einem Media-Markt Ausschau gehalten und fündig geworden. Nach Ersatz des Kabels weiter..., Uhrsache noch unklar; -aber der Ursache
wird noch auf den Grund gegangen, denn alle meine Etappenziele sind da abgespeichert! Weiter bei schönem Wetter Richtung Fehmarn, das erste Highlight taucht am Horizont auf, die Kanalbrücke über den Nord-Ostseekanal.
In Fehmarn angekommen erst mal den Hafen inspiziert und dann zum Campingplatz.
Super Platz, ruhig am Wasser, hatte ich mir vorher rausgesucht und einen Volltreffer gelandet, kann ich nur empfehlen. Gleich Kontakt
mit Nachbar, dem sein Spross hat sich wohl gelangweilt und durfte mir beim Zeltaufbau helfen. Dann erst mal was für den Biker, -in aller Ruhe ein bayerisches Bier.
Nach einer Dusche dann die Gegend erkundet. Der Platz liegt direkt am Meer und ich habe einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt.
Am nächsten Morgen schön gefrühstückt, habe Campingkocher dabei und nachdem dann alles wieder auf meiner Susi verstaut war ging es zur Fähre. Hatte für 9:45 Uhr
gebucht, aber da ich etwas früher da war, dann 15 min früher in Dänemark als geplant. Der
Schnappschuss nach meiner Abfahrt von der Fähre zeigt auch schon einen eingetrübten
Himmel, aber es hat nicht geregnet. Die fahrt über Land verlief ruhig bis zur kleinen Beltbrücke nach Malmö.
First Camp Malmö, Standatan 101, 216 11 Limhamn, 221 km
FirstCampMalmö
Schweden hat mich mit Nieselregen empfangen, der nach Zeltaufbau stärker wurde und am Abend ganz
aufhörte und die Sonne sich zeigte. Auch diesen Campingplatz kann ich nur empfehlen, auch wenn ich in der Nacht wach wurde. Die Lampe in der nähe meines Zeltes
hat dermaßen gebrummt, das ich mich entschlossen habe umzuziehen; -ca. 70 m weiter in Richtung Zaun wo ich dann den Rest der Nacht sehr gut geschlafen habe.
Bei Nieselregen am nächsten Morgen gefrühstückt und anschließend alles verpackt und ab auf die Piste..., auf nach Västervik, wo dieses Mal eine
Hütte auf mich wartet.
Mir ist aufgefallen, das es in Schweden noch sauberer!!! ist als in Deutschland. So ist auch dieser Platz sehr Gut, gelegen zum Teil im Wald und direkt
am Wasser. Der Platz wird durch sein familien- freundliches Flair von diesen auch gut angenommen, aber in Schweden weiß man sich zu benehmen! Und so herrscht auf dem
Platz eine sehr gute Atmosphäre. Einen schönen Abend bei aufklarendem Himmel mit Sonnenuntergang erlebt und es wird nicht mehr ganz Dunkel in der Nacht. Erholung für meine gestressten Nerven.
Der Weg ist das Ziel bei meiner Tour durch den süden Schweden´s und durch eine herrliche Landschaft steuere ich den nächsten Campingplatz an.
Wetter war unterwegs durchwachsen, es hat immer wieder Nieselregen gegeben, aber auch immer wieder aufgehellt und die Sonne hat ein
bisschen hervorgeschaut.
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, das ich bei herrlichstem Sonnenschein durch Stockholm gefahren bin, leider auch mit ein bisschen Stau, hat mich beim vorbeifahren
auch keiner erwicht *g*. Habe diese, sehr schön gelegene Hütte, wie ihr seht im Wald neben einem Findling den die letzte Eiszeit hier hat liegen gelassen.
Heute umgibt mich ein Schwarm Mücken, richtig fette Viecher dabei! Aber an mir finden Sie kein gefallen, flüchten wenn sie meine Haut berührt haben. Der Himmel
klart
auf und ich mache mir was zum essen, ein Bier darf da nicht fehlen. Habe in meinen Satteltaschen genug Vorrat dabei. Nachdem ich mich gestärkt habe
runter zum Strand und noch ein paar Bilder gemacht. Es wird Heute auch nicht mehr regnen. Auch hier herrscht eine angenehme Ruhe, nur
Gezwitscher der Vögel und wenn
ein Camper anreist, was hier im Wald totol untergeht. Ich bemerke, das es nicht mehr richtig dunkel wird. Der Himmel ist dämmrig in leichtes grau gehüllt.
Gut geschlafen, in aller Ruhe gefrühstückt und nach dem ich einen raschen Rhythmus zum verstauen meiner Uttensilien gefunden und habe dann die Hütte gereinigt. Noch den
Schlüssel an der Rezeption in den dafür vorgesehenen Briefkasten geworfen und die Straße hat mich bei bedecktem Himmel wieder.
Töre camping, Törehamn 77, 95040 Töre, 484 + 312 km
Töre camping
Nächstes Ziel ist Umea. Bei leicht bewölktem Himmel losgefahren und Sonne genossen. Diese hat man die ganze Zeit im Rücken und so halte ich bei ruhiger Fahrt
Ausschau nach dem ersten Elch. Warnschilder stehen schon laufend am Straßenrand und auch Blitzer, viele Blitzer!
Und wie schön sich alle an die vorgegebenen Geschwindigkeiten halten. Da
muss ich an zu Hause denken, wo alle meinen, wenn sie in einem Auto oder auf´nem Motorrad
sitzen, sie verpassen irgend wo was und Vollgas geben. Ich bin nicht auf der Flucht und genieße die schöne Landschaft. Bin 13:00 Uhr in Umea und weil so gutes
Wetter und ich "Fitt wie ein Turnschuh" bin, beschließe ich bis nach Töre zu fahren.
Werde den ganzen Tag mit bestem Bikerwetter belohnt. Ein keiner, aber feiner Campingplatz und mich empfängt ein freundlicher Herr; -und spricht deutsch. Ich erfahre,
das im keinen Restaurant frischer Fisch angeboten wird. Der Mann kann ja nicht wissen, das ich bei Fisch "lange Zähne" bekomme, aber aus der Küche hat es fantastisch
lecker gerochen..... Aber erst mal Zelt aufbauen ohne natürlich erst mal an mich zu denken, heißt ein lecker Bier genossen. Ich bemerke
gar nicht das es schon fast
Mitternacht ist, denn die Sonne scheint immer noch. Habe einen wunderschönen Abend verbracht und wollte mit meinem Nachbar ein Lagerfeuer entzünden, -was aber leider
wegen der Trockenheit nicht erlaubt war.
nächstes Ziel: Inari, Finnland (Lappland), 450 km
Nächsten Morgen alles wie gehabt und auf nach Inari, Finnland. Es gibt ja zwei Routen dort hinauf, ich habe die etwas Anspruchsvollere genommen und eine unglaubliche
Natur erlebt. Die weite des Landes ist unglaublich schön und faszinierend..., und es gab die erste Begegnung, worauf ich schon immer gewartet habe; -Elche waren
es nicht aber Rehntiere, ein Muttertier mit Kalb. Aber bevor ich die
Kamera ausgepackt hatte waren beide wieder im Wald verschwunden, der hier schon kleiner als bei uns ist,
aber wo ein Wald da auch....., ein Bär.
Der bewacht hier eine Raststätte... Also weiter bei wolkigem Himmel und schon merklich kälteren Temperaturen ´gen Norden. Komme an stillen Seen und einer weiten
flachen Landschaft vorbei. Und so taucht in der Ferne ein weiterer E..., nein, wieder ein einzelnes Rehntier auf, läuft dann ein Stück auf der Straße neben mir her
um beim nächsten Waldweg auf selbigen abzubiegen, sich nach mir umzuschauen und dann ganz ganz gemächlich weiter zu traben. Und mein Maschinchen läuft und läuft...,
nur tanken und nach der Luft schauen. Getankt
wird hier meist an Automaten, gewöhnungsbedürftig nur, das erst wenn Du gezahlt und die Karte wieder aus dem Automaten genommen hast Sprit aus dem Zapfhahn kommt.
Beim letzten mal ging gar nichts, aber ein Einheimischer hat mit seiner Karte für mich
getankt und ich habe im Cash gezahlt. Meine Karte ist von der kleinen Tanke nicht
akzeptiert worden (MasterKart) Habe dann später erfahren, das VISA in Skandinavien mehr geht. Habe ja zur Not auch noch 5 Liter dabei.
Die ich dann auch später 3 x brauchte. Angekommen in Lappland/Finnland, über eine Brücke ohne Kontrollen, die wurden mir vorher
geweissagt...(suche nach Wodka etc.)
Auf dem unteren Bild kann man die weite der Landschaft leicht erahnen. Es ist eine unglaublich schöne Natur, und ich lasse mich von der Ruhe anstecken. Noch ein Foto
schießen und dann weiter in Richtung Polarkreis (Arctic Circle) der dann ganz unscheinbar durch ein Schild vor einer Rastanlage angezeigt wird. Und was ich noch bemerkt
habe, es duftet nach Flieder, der hier jetzt erst, es ist Juli, blüht. Mein Flieder zu Hause hat das schon 5-6 Wochen hinter sich.
Die Norweger hatten mir schon zuvor gesagt, das es dieses Jahr zu kalt, zu
nass sei. Deshalb ist die Vegetation ein bisschen hinterher. Nach einer kleinen Pause
nehme ich wieder den Weg ins Visier, zumal die Wolken immer weniger werden und es auch
spürbar wärmer wird. 16 km vor Muonio kommen sie mir auf der Straße
entgegengelaufen, nehmen kaum Notiz von mir, aber ein bisschen mehr Abstand halten sie dann doch.
Der Sound meiner Susi ist dann doch für die an Ruhe gewöhnten Rehntiere zu laut. Die beiden müssen ein Ziel haben, ...ach ja, ich auch und so geht es weiter immer der Sonne;
- nee das wäre die falsche Richtung *g*. Und dann kommt sie doch noch die Schotterpiste, lange 142 km, richtig gelesen! -es geht 142 Kilometer immer gerade aus. Nach 8
km überlege ich umzudrehen und den bequemeren Weg zu nehmen, aber ich fahre dann doch weiter. Nach einer der wenigen Kurven denke ich, ich
sehe nicht Richtig, ein Biker mit
einer alte Harley Davidson Old School steht am Rand und winkt mich vorbei. Halte aber doch an und frage ob alles O.K.? -aber er hebt den Daumen und
fasst sich in den Rücken, der
arme Kerl denke ich mir, aber wer das eine Will, muss das Andere (diese Piste) Wollen.
.
Nach anstrengender Piste meine Hütte direkt am Inarisee bei herrlichstem Wetter bezogen. Der Platz gehört zu einem Hotel, welches ca. 300m zuvor an der Straße liegt.
Die freundliche Dame an der Rezeption wollte mir gleich mal so ein Elchsteak für 32,-€ empfehlen. Aber ich habe ja alles dabei und so gibt es Heute, natürlich
wieder mein obligatorisches bayerisches Bier und Gulasch mit Dinkel "Biospiralen" und nachdem ich mich gestärkt habe schaue ich mir die Umgebung an. Das Panorama ist
umwerfend und nur die leichte Brandung ist zu hören; -ab und zu schreit mal eine
Möwe. Am späten Abend finden sich ein paar Camper am Lagerfeuer ein, sie braten sich Ihre
Würstchen, aber die Lütten
wetteifern um die Aufmerksamkeit und jagen sich auf ihren Mountenbiks. Bevor ich mich zum schlafen lege schaue ich noch mal zum Fenster meiner Hütte auf den See, ein
wunderschönes Abendrot, aber die Sonne wird ja nicht unter gehen, sie schleicht langsam über den Horizont. Ich lasse meinen Gedanken freien Lauf und genieße die stille Nacht.
nächstes Ziel: Nordkapp, 71°10' 21'' ...auf dem Weg zum Ziel, 383 km
Fahre durch eine unberührte Landschaft, nur Rehntiere tauchen vereinzelt auf, kein Auto, kein Motorrad weit und breit... In der Ferne sehe ich ab und zu eine Hütte mit
Gras bewachsen. Wenn Du hier ´ne Panne hast, kannste dein Zelt aufbauen und warten bis einer kommt *g*
Und dann laufen einem ständig diese Rehntiere über den Weg...
Panorama eingefangen und wollte gerade aufbrechen, fährt mir doch ein Geländewagen ins Bild und..., wir kommen ins Gespräch.
Kommen aus Leningrad, jetzt nach "Glasnost und Perestroika" wieder in Sankt Petersburg umbenannt und wollen nach dem auch sie Reisefreiheit genießen, zum NORDKAPP.
Sie sind von mir ganz begeistert und zollen mir wegen der weiten Strecke mit dem Motorrad Respekt. Fahren auch Motorrad,
vielleicht sieht man sich ja mal wieder?
weil nach Sankt-Petersburg ist es ja nur die halbe Strecke als bis zu meinem jetzigen Ziel. *g*
Und wir verabreden uns, tauschen unsere Adressen aus, - ich bekomme später auch ein paar schöne Bilder von Vladimir per E-Mail zugeschickt; und
vielleicht werd ich mal eine Tour um
die Ostsee machen mit weißen Nächten in Sankt Petersburg.
Weit kann es nicht mehr sein, hinter der nächsten Kurve muss es sein, noch ein Foto geschossen und weiter, denn nur noch wenige Kilometer trennen mich vom Nordkapp.
Sonne scheint und so hege ich die Hoffnung das Nordkapp bei Sonnenschein zu erleben.
Aber am Harizont zeigen sich auch Wolken, nun schaun´mer mal.
Ziel erreicht!!! eingehüllt von Wolken erreiche ich die Zahlstelle...