Mit der Trude vom Nordkapp 2012 unterwegs
Wohlbehalten auf dem Campingplatz angekommen, freue ich mich über den freundlichen Empfang und baue mein Zelt im Schatten der den Platz umringenden Berge auf. Und es findet
sich gleich ein freundlicher Nachbar der das Tagesfoto mit Zelt von mir macht. Etwas später wenn die Sonne den Berg umwandert hat kommt sie doch noch zu mir. So kann ich nach
dem ich gesättigt bin mein obligatorisches bayerisches Bier
genießen und beschließe einen Tag länger zu bleiben.
An nächsten Morgen mache ich mich gestärkt und Heute ohne Gepäck auf der E13 nach Vikøyri am Sognefjord auf den Weg. Mit der Fähre setze ich nach Bruraviki über den
Hardangerfjord über und
nach kurzer fahrt geht es in den 7510 m langen Vallaviktunnel. Nach ca. 6000 Metern kommt, ich denk ich seh nicht Richtig, ein Kreisverkehr im Tunnel von dem aus es eine
Abzweigung in einen Seitentunnel nach Granvin gibt. Das muss ich festhalten und nicht lange überlegt, auf der Seite angehalten und dieses Foto geschossen.
Weiter geht es am Garanvinsvatnet entlang ins Storelvital mit den
Serpentinen am Sendefossen, dort lasse ich mich von einem netten Norweger ablichten und weiter geht es am
Lønavatnet entlang durchs norwegische Hochland auf über 1000 Meter NHN zum Skjelingavatnet auf dem sich Eisschollen im Wind treiben lassen.
Nach dem Storehaugtunnel gibt es einen phantastischen Ausblick ins Tal Richtung Storelvi mit den
Schneebedeckten Bergen am Horizont. Bevor es wieder ca. 800 Meter talwärts
geht noch einen Blick auf Vikøyri.
Ganz klein auf der gegenüberliegenden Fjordseite ein imposanter Wasserfall.
Auf der Rückfahrt mache ich am Tunnel und am Bergsee nochmals halt und genieße den schönen
Ausblick.
Wieder auf dem Campingplatz angekommen, steht mein Zelt im Schatten und der Rasen ist frisch gemäht, schön um mein Zelt herum und ich denke, dass der
Platzwart das auch gestern hätte machen können. Auch meinen Lebensmitteln hat der Schatten nicht geschadet.
Genieße noch den restlichen Tag, denn Morgen
denke ich ganz wehmütig, geht es schon wieder nach Schweden und sicher noch eine ganze Menge zu sehen. Am Abend fragt mich mein Nachbar noch was für Wetter ich unterwegs
hatte und erfahre, das es hier wie aus Kübeln geschüttet hat. Aha,
weiß ich warum meine Handtücher klatsch nass sind.
Aber die Sonne wird es schon Richten gemäß:
"das erledigt sich von selbst"
...nächsten Etappe über Horten/Moss nach Schweden, ca. 420 km
Früh ist der Himmel ganz schön eingetrübt und ich frühstücke noch im trockenen. Dann fängt es doch am letzten Tag in Norwegen noch zu nieseln an.
Also nicht
lange aufgehalten und alles auf der Susi verstaut. Mit Regensachen dann abgefahren auf der E13 Richtung Odda immer schön "an der Kante vom Hardangerfjord
entlang. Und was sehe ich da, eine Trollwerkstatt im Troll-land..., und gleich mal rechts ran.
Weiter oben, nach Odda komme ich am Wasserfall Låtefossen vorbei, wie ihr seht ein Doppelwasserfall
und die Straße (E134) steigt weiter bis auf das Hochplateau auf über 1100 Meter NHN um dann im Haukelitunnel den Berg zu durchqueren.
1867 wurde hier am Haukeliseter oberhalb der Baumgrenze eine Hütte errichtet um Reisenden Schutz für eine Übernachtung an zu bieten. Das Gebäude Ulevåbu, das
bereits 1863 in der Nähe von Haukeliseter errichtet wurde, wurde abgetragen und dann hier wieder neu aufgebaut,
idyllisch am See Ståvatn gelegen. Dann wird die
Landschaft langsam flacher und da die Straße verleitet das Tempo zu erhöhen bemerke ich einen Hubschrauber über mir.
Am Talende setzt er sich vor mich und kommt den Bäumen sehr nahe, als ob er mich ermahnen will langsamer zu fahren. In Norwegen wird ja auch aus dem
Hubschrauber "geblitzt". Bei schönem Wetter mit Sonnenschein erreiche ich dann Horten und setze mit der Fähre über den Oslofjord nach Moss über, da es schon
spähter Nachmittag ist gebe ich Gas um mein Übernachtungsziel rechtzeitig zu erreichen. Und ich werde mit einem einmaligen Platz belohnt werden...
Auf dem Weg zum Campingplatz komme ich an einen idyllisch gelegenen See vorbei und entschließe mich ein altes Recht in Anspruch zu nehmen.
Das Jedermannsrecht.
In der Nähe ist ein Bootsanleger mit einer Bank und eine geeignete Stelle für mein Zelt. Schnell ist dieses aufgebaut und ich mache mir was zum Abendbrot. Habe
ja alles dabei, vom Campingkocher bis zum Geschirr und so brutzeln bald meine Bratkartoffeln. Die norwegischen Kartoffeln schmecken viel viel besser als die bei
uns im Handel erhältlichen. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich versuchen welche vom
hiesigen Bauern zu bekommen, in der Hoffnung das diese meine Erwartung
erfühlen.
Ich genieße einen wunderschönen Sonnenuntergang, aber nicht ohne mein bayerisches Bier, ist doch wohl klar, oder?.
Es geht sehr späht in den Schlafsack und ich lausche noch eine Weile in die stille Nacht. Nach einer erholsamen und ruhigen Nacht blicke ich über den See
dessen Wasser ist so glatt ist, das sich der Horizont darin spiegelt. Nur ein bisschen zu feucht ist mir das Gras dann doch, aber die Sone ist so kräftig, das
bald nichts mehr davon zu merken ist. Als alles verpackt ist und ich auch meinen Müll in einer Tüte verstaut habe, setzte ich mich auf die Bank und lasse den
Moment auf mich wirken...., nichts zu hören nur mal ein Kranich sonst nicht´s...
Rågeleje Strand Camping "Heatherhill", Hostrupsvej 2, Vejby , 419 km
Heatherhill
Schweren Herzens trenne ich mich von dem See und mach mich auf den Weg nach Vejby, Dänemark. Mich erwartet flaches Land, richtig ungewohnt. Lasse meine Susi die
E20 hinunter laufen, passiere Göteborg um dann in Helsingbor mit der Fähre nach Helsingør, Dänemark
überzusetzen.
Auf der Fähre vor mir stehen Motorrad - Oldtimer der Marke: Nimbus, Vierzylinder mit 746 cm³ Hubraum und als erste!!! ab 1924 mit Telegabel, die ich euch nicht
vorenthalten möchte.
Von der Fähre aus ist es nicht mehr weit zum Campingplatz. Schöner Platz, alles Sauber und zu meiner vollsten Zufriedenheit, Halt! ...etwas gibt es doch zu meckern.
Der Platzwart war wohl mit wichtigeren Dingen, als ich auf den Platz fahren wollte beschäftigt. Die Schranke blieb unten, und kein Hupen half. Also wieder rein
und der Schock fuhr im in die Glieder. Er hat einfach vergessen mir die
Chipkarte zu geben und wollte mich schon fragen wieso ich ein Hupkonzert
veranstalte. Aber
so ist das im Leben: Vergiss nie die kleinen Dinge im Leben! ;-)
Zelt aufgebaut, mein obligatorisches Bier nicht vergessen und mir was kräftiges zu Essen gemacht. Nach der
Stärkung gehe ich zum Strand und suche mir einen Stein vom Nordseestrand.
Es ist keiner da, ...nur die Rettungsschwimmerin, die muss dann auch das Foto schießen.
Ich bleibe noch eine ganze Weile und genieße den schönen Abend.
Die ganzen Tage, so auch Heute ohne Wecker wach geworden, in aller Ruhe gefrühstückt, Zelt abgebaut und alles auf der Susi verzurrt geht es bei schönem Wetter
und Sonnenschein in Richtung Süden. Nur ein bisschen Windig ist es. Bei der Überfahrt über die große Beltbrücke hat es mich ganz schön Durchgeschüttelt. Den anderen Bikern
erging es aber genauso, bei langsamer Fahrt haben uns die PKW und Busse überholt und jedes mal hat der Windschatten gezogen und wenn wir aus ihm raus waren hat der Wind
volle Pulle gedrückt. Aber ist schon ein tolles Gefühl so hoch über der Nordsee diese zu queren.
Bin dann auch einfach rechts ran und habe dieses Foto geschossen.
Am späten Nachmittag dann nach ruhiger Fahrt und den Harz mit 70 km/h auf der L100 erklommen. Ist wohl wegen der vielen schönen Kurven eine von Bikern
vielbefahrene Strecke, es stehen viele Kreuze am Straßenrand,
deshalb die Geschwindigkeits- Beschränkungen vor jeder Kurve.
Campingplatz am Schierker Stern wohlbehalten erreicht und ein nettes "Schwätzchen" mit dem Betreiberehepaar geführt. Beide sind mit dem
Fahrrad am Nordkapp
gewesen, Respekt!. Und sie haben Huskys, einer liegt gelangweilt vor der Türe, könnte man fälschlicher Weise meinen; -aber er verfolgt jede Regung.
Erfahre, das der Campingplatz im Naturschutzgebiet liegt? -wie das denke ich mir und meine Susi darf das erste mal nicht mit ans Zelt. Viel schlimmer noch,
ich muss meine Sachen den Berg hoch schleppen. Aber der Platz neben der Feuerstelle entschädigt mich, a´weng halt *g*
Heute baue ich mein das letzte mal auf dieser Tour auf und nachdem ich mich gestärkt habe, hole ich mir von der
Rezeption einheimisches Bier,
Hasseröder Pilsner. Dann gehts ab in den Wald Feuerholz sammeln.
Gleich eine ergiebige stelle gefunden und so geht es voll bepackt zum Campingplatz zurück um ein Lagerfeuer aufzubauen. Als "alter Landser"
weiß icke wie das geht
und so knistert es und die Flammen lodern gen Himmel. Es dauert auch nicht lange, da finden sich noch ein paar Leute die höflich Fragen ob sie sich dazusetzten können.
Selbstverständlich, aber ich bitte das sie Nachschub an Feuerholz holen möchten. Was alle begeistert tun, nur einer leht ab hockt sich aber frech dazu und aber
Sohn(12 Jahre) rettet seinem Vater die Ehre. Er hat es nicht gemerkt der
arrogante ..., so sind sie halt denke ich.
Aber bald sind wir in geselliger Rund ein "harter Kern", einer holt Wodka und der nächste Nachschub an Bier und
Limo. So wird es eine kurz weile Nacht am
Lagerfeuer, nur die Bilder sind dann nichts geworden, an was das wohl nur lag...*g*
Am nächsten Tag ausgeschlafen und dann meine Sachen das letzte mal verpackt und nach meiner Verabschiedung von der Campingplatzbetreiberin auf den Weg nach
Dahoam gemacht. Auf den Tacho geschaut und gehofft das der Tank nicht leer ist bevor ich zu Hause ankomme, aber alles gut gegangen.
Der Tacho bleibt bei 27261 mp stehen. Ich kann es gar nicht richtig fassen...
Ein neues Ziel muss her! Eine Idee hätte ich da schon...