erstellt: August 2012

Von Ballangen südwärt´s...

...weiterfahrt nach Mo i Rana, 387 km
(c) 2012 Erwin Dworschak
Die Küste wird von schroffen Bergmassiven gesäumt und ich fahre durch den Forsatunnel und dann wechselt wechselt die E6 wieder mal die Seite über den Efjord, in weiten Kilometern setze ich mit der Fähre über den Tysfjord. Die E6 folgt weiter der Küstenlinie und so entstehen bei wechselhaftem Wetter die folgenden Bilder.
(c) 2012 Erwin DworschakAuf der Fähre bin ich natürlich nicht der einzige Biker. Unten kommen wir bei einem Kaffee ins Gespräch...

(c) 2012 Erwin Dworschak
Von Fauske noch ein Stück am Skjerstadfjord entlang und dann geht es hoch auf das Plato gesäumt von Bergen über 1000 m, wo mir ein kalter Wind bei schönem Wetter mit Sonnenschein entgegenbläst.
(c) 2012 Erwin Dworschak
(c) 2012 Erwin Dworschak
Treffe hier oben ein Paar aus Meißen (Sachsen) die mit einer Gewalttour bis hier her zum Polarkreis gefahren sind und nun auf dem Platz schlafen wollen. Er findet aber keine Ruhe und so unterhält er sich mit mir und macht gerne gleich dieses Foto von mir und meiner Maschine, aber ich habe ja für heute mein Ziel in Mo i Rana am Ranfjord und mache mich wieder langsam auf den Weg.
Mo i Rana Camping, Hammerveien 10, 8626 Mo i Rana, Mo i Rana Camping
(c) 2012 Erwin Dworschak
Freundlich empfängt man mich auf dem Campingplatz, der nahe der Stadt am Ranfjord liegt und ich habe die freie Wahl wo ich mein Zelt aufbauen kann. Finde auch unterhalb des Servicehus eine gute Stelle. Nachdem das Zelt steht haue ich mir erst mal drei Eier in die Pfanne, -und nicht mein bayerisches Bier vergessen genieße ich den Abend. Aber es fängt an zu nieseln und so ziehe ich es vor, mich in meinen Schlafsack zurück zu ziehen. Später kommt noch eine französische Jugendgruppe. Am nächsten Morgen sehe ich, das jeder ein einem orangenem Zelt schläft und so stehen da ca. 30 Stück davon im Regen. Der Bikergott meint es gut und ich kann nach der Morgentoilette mein Frühstück im Trockenen genießen. Da Heute ca. 500 km anstehen fasse ich mich kurz, verstaue alles auf meiner Trude und düse los, natürlich ganz gemütlich, bin ja nicht auf der Flucht!

Auf dem Weg nach Trondheim, 496 km stehen Heute an....
(c) 2012 Erwin Dworschak
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Mein Maschinchen bringt mich ohne nur einmal zu bocken nach Mosjøen am Vefsenfjord, von hier immer der E6 folgend komme ich zum Laksforsen Wasserfall, nicht ganz so groß wie der Rheinfall bei Schaffhausen, aber doch ganz schön. Es ist trübes Wetter als ich die Raststätte im Gebiet von Nord-Trøndelag in Namsskogan erreiche und als ob der Himmel mich erfreuen will, lockert er sich
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langsam auf und die Sonne zeigt sich in voller Pracht und es auch wieder etwas wärmer. Da kann ich ohne Wetterklamotten die E6 weiter ´gen Süden krusen. Vom Nordkapp bin ich schon wieder 1372 km bis hier her gefahren, nach Trondheim/Flakk, meinem nächsten Etappenziel sind es noch 283 km. Nach Moskau sind es nur 1541 km, wäre doch nur ein kleiner Abstecher dorthin denke ich mir so...*g*.
Vielleicht wird das ja mal ein Etappenziel, wer weiß schon was als nächstes kommt, oder Israel? Schaun´mer mal... , als nächstes erst mal bis Steinkjer am Beitstandfjord. In Trondheim erst mal ein bisschen "Stadt ansehen" und einkaufen. An der Kasse erkennt mich dieser als Biker und fragt mich nach ...dem woher und wohin... an. Er fährt auch Motorrad und war schon in Spanien, auch nicht gerade mal um die Ecke von hier, es gibt also noch mehr die sich ein Ziel setzten und es dann einfach machen!

Flakk Camping Trondheim, Flakk-Rørvik 7070 Bosberg Flakk Camping
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Der Küstenlinie am Trondheimsfjord folgend erreiche ich dann Flakk Camping direkt neben dem Fähranleger, kann ich ein bisschen Schiffe gucken beim essen, Bratkartoffeln mit drei Eiern und dem obligatorischen bayerischem Bier. So lasse ich es langsam Abend werden und sonne mich ein bisschen. Auch hier ein sauberer gepflegter ruhiger, trotz des Fähranlegers, Campingplatz, der auf meiner Rangliste ganz oben steht! Trotz des guten Wetters beziehe ich eine Hütte welche ich vorher schon gebucht hatte.

(c) 2012 Erwin Dworschak
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Am nächsten Morgen mogelt sich dann noch ganz heimlich ein Riesenpott nach Trondheim...

...weiterfahrt nach Åndalsnes Camping og Motell AS, 314 km
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Da es bewölkt ist ziehe ich vorsichtshalber meine Regenklamotten drüber und fahre dann los. Unterwegs hellt es dann zu meiner Erbauung immer weiter auf und mache dann bei einem Troll halt und versuche mal..., Da sich ein freundlicher Fotograf findet ist der Moment auf diesem Foto festgehalten. Und ein paar Kilometer weiter Sonne, Sonne und mir wird warm, weg mit den Regensachen und den Tag genießen.
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Åndalsnes camping og Motell AS, Gryttenvegen 1, 6300 VeblungsnesÅndalsnes Camping
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Der Campingplatz, gelegen an dem Fluss Nidelva und zum Tor der Trollstiege ist gut besucht. So brauche ich eine weile bis ich meinen Platz unter einer Birke gefunden habe. Zelt aufbauen und was zum essen machen. Bei schönem Wetter organisiere ich mir eine Bank und stelle diese gegenüber vom Zelteingang auf und meine Klamotten werden zum auslüften darauf trapiert, natürlich versäume ich es nicht, das obligatorische Foto vom Übernachtungsplatz zu machen. Als ich dann gesättigt mir noch die Sonne auf den Pelz scheinen lasse fährt mein Nachbar, wohnt im Wohnmobil, mit einer BMW vor, Er ist nicht so gesprächig aber seine "Alte" macht ihm das Leben
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schwer und trangsaliert ihn mit immer neuen Aufgaben, bis hin zu "...wir können auch nach Hause fahren". Auch wie schön geht es mir da und denke, das er ein "armes Schwein" ist, er könnte es ja ändern, oder? Sie ziehen sich dann in ihre Burg zurück.
Lassen wir Ihn noch ein bisschen an seinem Glück basteln denke ich mir und nehme noch einen Schluck; -natürlich von meinem bayerischen Bier. Das geht langsam zur neige und Morgen werde ich dann mal nach Nachschub sehen. Aber erst freue ich mich auf die Serpentinen der Trollstigen,
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denn die Passstraße, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Norwegen und nach dem Nordkapp meine zweite mir wichtige Etappe!. Gewaltig ragen die Berge mit Namen wie Kongen (der König), Dronningen (die Königin) und Bispen (der Bischof) um das Tal und geben der Passstraße eine majestätische Kulisse. Der Wasserfall Stigfossen auf halber höhne rauscht die Bergwand hinunter ins Isterdalen - tal. Und mitten in diesem Szenario windet sich in elf Haarnadelkurven der Trollstigen die Berge bis auf eine Höhe von 852 Metern über dem Meeresspiegel (NHN) hinauf. Auf den Bildern ist die Mächtigkeit der Berge mit dem Tal gar nicht zu fassen, aber es gibt ja Google Earth Und solche Serpentinen darf ich noch mehrmals hoch und runter, ein super Spaß mit dem Motorrad, auch wenn meine VS 1400 GLP schwer zu schleppen hat, aber sie läuft zuverlässig!, -ist ja ein bekanntes Merkmal der Intruder
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Nach atemberaubender Fahrt oben angekommen, stelle ich meine Susi ab gehe auf die Aussichtsplattform. Mich erwartet ein einmaliges Panorama und ich lasse es wirken. Solche Momente vergisst du dein Leben nicht mehr...
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Der E63 folgend kommt die Fähre über den Storfjord, übrigens einer der meist verzweigtesten Fjorde überhaupt, in Sicht. Wieder bin ich nicht der einzige Biker der übersetzt. Die Preise sind übrigens sehr günstig. Weiter auf der E63 komme ich wieder über einen Höhenzug, der 700 m NHN liegt und wo es rauf, da gehts auch wieder runter, die Serpentinen nach Geiranger am Geirangerfjord. Aber hier laufen sich die Touristen von den 3 (in Worten: drei) Kreuzfahrtschiffen die Füße platt. Und ich halte an der einzigen Tankstelle im Ort und bin sofort von

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Touristen umzingelt. Wir beide, meine Susi und ich weisen ja schon gewisse Gebrauchsspuren auf und die Leute erkennen, das wir schon ein paar Kilometer auf dem Buckel habe. Eine Familie aus Mexiko ist ganz begeistert und sie zollt mir meines Alters, mit 59 Jahren eine solche Tour zu machen, Respekt. Und so geschmeichelt mache ich mich wieder auf den Weg und als die Susi start bekommt Sohnemann große Augen, ist
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sicher ein bisschen neidisch, nicht meine Freiheit genießen zu dürfen. Ich mache dann nochmals halt und lasse mich in dieser Kulisse noch mal ablichten bevor es wieder auf der anderen Seite den Berg über die E63 eine Serpentinenstraße rauf geht. Von der E63 geht es dann auf die E51 über Leira nach Gol, dann die E7 bis Eidfjord am Hardangerfjord.
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Es folgt eine Fahrt durch atemberaubende Landschaft, an der Passhütte mache ich halt. Es gibt aber nichts besonderes und so fahre ich weiter, möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass du überall Reste von Lagerfeuern findest. Nur hier findest du kein Feuerholz mehr..., schlecht zum spontanen Übernachten im Zelt.
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(c) 2012 Erwin Dworschak

...viele der aufgeschichteten Steinhaufen findet man am Weg. Wer durch die norwegische Hochebene Hardangervidda oder durch das Hochgebirge Jotunheimen fährt findet überall an den Straßenrändern kleine Haufen übereinander geschichteter Steine und glaubt vielleicht, das es die Trolle waren. Dem ist allerdings nicht so, denn es verhält sich ganz einfach so, dass es Glück bringen soll, diese Steine übereinander zu stapeln, eine schöne Tradition. Das wissen viele und wollen sich diese Chance natürlich nicht entgehen lassen und schichten die Steine auf.
(c) 2012 Erwin Dworschak
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Die Ebene stürzt sich in eine einzige Schlucht und der Dalbergtunnel verschlingt mich um mich wieder nach einer harten Linkskurve in den Storegjeltunnel in eine 360 Gradwende auszuspeien und gleich im Anschluss in den Mabøtunnel in Schlangenlinie wohlbehalten mit 700 m Höhenunterschied nach Eidfjorda gelangen lässt. Ganz schwindelig mache ich unten am Wasserfall noch einmal kurz halt.